Grüner Star / Glaukom: Laser
Die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) ist eine effektive und sichere Alternative in der Glaukomtherapie. Mit einem Laser werden Zellen im trabekulären Maschenwerk sanft stimuliert und zur Erneuerung angeregt. Dadurch verbessert sich der Abfluss vom Kammerwasser und der Augendruck sinkt deutlich. Diese Behandlungsmethode weist kaum Risiken auf und die Wirkung hält bis zu 5 Jahre an.
Inbhaltsverzeichnis
Was passiert bei der selektiven Lasertrabekuloplastik?
Der Laserstrahl wird über ein Kontaktglas auf das trabekuläre Maschenwerk im Kammerwinkel gelenkt. Die verabreichte Energie führt auf zellulärer Ebene zu chemischen und biologischen Veränderungen die eine Gewebserneuerung bewirken. Dadurch wird der Abfluss des Kammerwassers verbessert und der Augendruck sinkt. Dieser Erneuerungsprozess braucht eine gewisse Zeit, deshalb dauert es 1-3 Monate bis sich der Behandlungseffekt der SLT zeigt. Der Lasereingriff ist bei 3 von 4 Patienten erfolgreich (75%) und die Wirkung hält bis zu 5 Jahre lang an. Wie bei jeder Glaukomtherapie kann verlorengegangenes Nervengewebe nicht wieder hergestellt werden, sondern nur ein weiterer Schaden verhindert werden.
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Bei welchen Krankheiten kann eine selektive Lasertrabekuloplastik angewendet werden?
Die Therapie wird vor allem bei Patienten mit einem erhöhten Augendruck bei okulärer Hypertension, primärem oder sekundärem Offenwinkelglaukom und bei Normaldruckglaukom angewendet.
Was sind die Risiken der selektiven Lasertrabekuloplastik?
Bei der Behandlung wird ein schonender Laser verwendet und das Risiko des Eingriffs ist als gering einzustufen. Die Nebenwirkungen sind deutlich geringer als bei drucksenkenden Augentropfen. Nach dem Eingriff kann es zu einer Entzündung im Auge kommen, deshalb wird am selben Tag mit entzündungshemmenden Augentropfen begonnen. Diese werden in der Regel für 1-3 Tage beibehalten. in ca. 5% der Fälle komme es auch zu einer leichten Druckerhöhung im Auge, die sich innerhalb von 24h legt und sehr gut auf drucksenkende Tropfen reagiert. Sehr selten kann es jedoch zu einer massiven Druckerhöhung kommen, die auf keine Therapie anspricht und nur durch einen chirurgischen Eingriff unter Kontrolle gebracht werden kann.
Wussten sie schon?
Bei einer Therapie mit Augentropfen nehmen nach 12 Monaten nur noch ungefähr 30% der Patienten Ihre Tropfen wie vorgesehen.
Dr. Robert Borny
Augenarzt
Was bedeutet „Selektiv“ bei der selektiven Lasertrabekuloplastik?
Der verwendete Laser hat nur eine geringe Energie und wird auch als kalter Laser bezeichnet. Die Wirkung zeigt sich „selektiv“ nur an ausgewählten pigmentierten Zellen im Kammerwinkel, andere Zellen werden nicht beeinflusst. Damit wird eine Vernarbung des trabekulären Maschenwerks verhindert. Nach der Behandlung werden zur Gewebserneuerung weiße Blutkörperchen aktiviert. Das trabekuläre Maschenwerk wird dadurch durchlässiger und der Augendruck sinkt.
Wie effektiv ist die Laserbehandlung beim Glaukom und wie lange hält der Behandlungseffekt an?
Wenn Sie noch keine drucksenkenden Tropfen einnehmen kann durch den Lasereingriff der Augendruck um bis zu 30% gesenkt werden. Dieser Wert entspricht auch in etwa der Druckreduktion wie bei den stärksten drucksenkenden Tropfen. Wenn Sie schon Tropfen einnehmen und der Lasereingriff zusätzlich durchgeführt wird fällt die Drucksenkung etwas geringer aus. Die Wirkung hält zu 5 Jahre an und danach kann der Eingriff nochmals wiederholt werden.Was passiert wenn die Laserbehandlung beim Glaukom nicht funktioniert?
Ein erfolgloser Lasereingriff hat keine negativen Folgen auf Ihre Therapie. Der Augendruck wird dann mit Medikamenten oder mit einem chirurgischen Eingriff gesenkt. Es ist nicht sinnvoll einen erneuten SLT Laser zu machen, weil ein Erfolg unwahrscheinlich ist.Was passiert wenn der Behandlungseffekt der selektiven Lasertrabekuloplastik nachlässt?
Bei einer erfolgreich durchgeführten SLT hält der drucksenkende Effekt nicht für immer an. Nach spätestens 5 Jahren muss der Eingriff wiederholt werden, in einigen Fällen auch schon früher. Ein Zweiteingriff senkt jedoch den Druck nicht mehr so stark ab. Eine Strategie um den entgegenzuwirken ist wenn jeweils nur die Hälfte des Kammerwinkels gelasert wird. Der Effekt beim Ersteingriff ist nicht mehr so stark, aber dafür ist der Wiederholungseingriff nach einigen Jahren genauso wirksam.Kann die Ersttherapie mit selektiver Lasertrabekuloplastik Medikamente ersetzten?
Bei vielen Patienten reicht ein Lasereingriff aus um den Augendruck auf ein sicheres Niveau zu senken und es sind keine weiteren Medikamente erforderlich. Es gibt aber auch Patienten bei denen der Laser nicht ausreicht und Medikamente notwendig sind. Bei Patienten die nur mit Augentropfen behandelt werden reicht in einigen Fällen ein Medikament auch nicht aus und es muss ein zweites dazugegeben werden. Beim Laser ist genauso. Der Augenarzt überwacht den Augendruck nach dem Lasereingriff und wird wenn es erforderlich ist auch auf Medikamente zurückgreifen.Muss ich nach der selektive Lasertrabekuloplastik meine Glaukomtropfen weiternehmen?
Ja, am Anfang auf jeden Fall. Bis sich die volle Wirkung der Laserbehandlung zeigt, kann es bis zu 3 Monate dauern. Der Augendruck muss in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Wenn der Augenarzt sieht, dass der Augendruck tiefer liegt als vor dem Eingriff wird ein vorsichtiger Absetzversuch unter enger Kontrolle durchgeführt. Wenn die Tropfen zu früh abgesetzt werden riskieren sie einen irreparablen Schaden zu entwickeln. Das Ziel der SLT ist es auf jeden Fall die Tropfen zu ersetzen oder zumindest den täglichen Bedarf zu verringern.Kann die selektive Lasertrabekuloplastik das Sehvermögen verbessern?
Bei der SLT wird der Laserstrahl in den Kammerwinkel gelenkt um dort eine Gewebserneuerung anzuregen und eine Drucksenkung im Auge zu erreichen. Durch die Behandlung ändert sich die Brechkraft des Auges nicht und die Brillenkorrektur bleibt unverändert. Um die Brechkraft zu ändern muss an der Hornhaut Gewebe abgetragen werden, wie es bei einer LASIK oder PRK Behandlung der Fall ist.Ist die Laserbehandlung beim Glaukom schmerzhaft?
Der Eingriff ist komplett schmerzfrei, jedoch muss für die Behandlung ein Kontaktglas auf das Auge aufgesetzt werden. Das Auge wird vorher mit Tropfen betäubt damit Sie nicht spüren, es kann jedoch ein leichtes Druckgefühl vorkommen. Vor dem Eingriff muss die Pupille mit Augentropfen eng gestellt werden, das kann ein Spannungsgefühl verursachen.
Tipp
Wann ist eine selektive Lasertrabekuloplastik sinnvoll?
- Ihr Augendruck ist zu hoch und Sie möchten die lebenslange Therapie mit Augentropfen hinauszögern
- Sie leiden unter Nebenwirkungen Ihrer aktuellen Augentropfen
- Es fällt Ihnen schwer, Ihre Augentropfen konsequent und regelmäßig zu verwenden
- Trotz Augentropfen ist es zu einer Progression des Grünen Stars gekommen
- Es kommt bei Ihnen zu Schwankungen des Augendrucks
Dr. Robert Borny
Augenarzt
Info
Vorteile der selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT)
Sicher
Die SLT ist ein sehr sicheres Verfahren um den Augendruck für eine längere Zeit zu senken und kann die Therapie mit Augentropfen ersetzten.
Selektiv
Die SLT zielt nur auf bestimmte pigmentierte Zellen ab und das umgebende Gewebe bleibt intakt, damit wird eine Narbenbildung verhindert.
Smart
Die SLT unterstützt die natürlichen Mechanismen des Körpers, um den Abfluss von Kammerwasser aus dem Auge zu verbessern.
Dr. Robert Borny
Augenarzt
Kann die selektive Lasertrabekuloplastik als Ersttherapie anstatt der Augentropfen angewendet werden?
Um diese Frage zu beantworten wurde eine große Studie an 6 britischen Kliniken mit 718 erwachsenen Patienten durchgeführt. Die frühzeitige Lasertherapie erwies sich dabei als äußerst effektiv. Insgesamt 74,2 % der Patienten benötigten 36 Monate nach der Lasertherapie keine Augentropfen mehr. Somit stellet die Lasertherapie eine hervorragende Alternative zu der traditionellen Therapie mit Augentropfen und weist deutlich weniger Nebenwirkungen aus.Was muss ich nach einer selektive Lasertrabekuloplastik zu Hause tun?
Am Tag der Behandlung sollten Sie sich schonen. Durch die Pupillenverengung kann eventuell ein leichtes Spannungsgefühl nach dem Eingriff auftreten. Das Auge kann nach dem Eingriff etwas gerötet sein und sich wund anfühlen. Sollten die Beschwerden länger anhalten, können Sie auch eine Schmerztablette einnehmen. Sollte es jedoch zu starken Schmerzen kommen sollten Sie unbedingt einen Augenarzt aufsuchen.Wie ist der Ablauf einer selektiven Lasertrabekuloplastik?
Insgesamt sollten Sie für die ganze Prozedur ungefähr zwei Stunden einrechnen, wobei der Eingriff selbst dauert nur wenigen Minuten. Zuerst wird eine allgemeine augenärztliche Untersuchung durchgeführt und ein Sehtest gemacht. Sie bekommen dann einen Tropfen für die Pupillenverengung. Durch die Verengung kann es zu einem Spannungsgefühl in der Augengegend kommen. Sollte es unangenehm sein, werden wir Ihnen eine Schmerztablette geben. Danach wird das Auge mit einem Tropfen betäubt und Sie setzten sich an den Laser. Ein Kontaktglas muss auf das Auge aufgesetzt werde um den Laserstrahl in den Kammerwinkel zu lenken. Durch die Betäubung haben Sie dabei keine Schmerzen, es kann eventuell ein leichtes Druckgefühl auftreten. Nach ungefähr 80 schmerzfreien Laserapplikationen und 10 Minuten ist die Behandlung beendet.Was passiert nach einer selektiven Lasertrabekuloplastik?
Nach dem Eingriff werden Sie für 30-60min unter ärztlicher Beobachtung stehen. In dieser Zeit kommt es in seltenen Fällen zu einem Druckanstieg. Wenn die Druckmessung unauffällig ist können sie direkt danach nach Hause gehen. Es ist völlig normal, dass die Sicht etwas schlechter ist. Die Pupille wurde mit Tropfen verengt, Sie sind mit dem Laser geblendet worden und möglicherweise sind noch Reste vom Kontaktgel auf dem Auge. Sie müssen sich keine Sorgen machen. Um einer Entzündungsreaktion vorzubeugen wird Ihnen ein entzündungshemmendes Medikament verschrieben. Wie lange Sie diese Tropfen einnehmen müssen wir Ihnen der Augenarzt bei der Kontrolle sagen. Wenn sie Glaukomtropfen haben, verwenden Sie diese bitte auch weiterhin. Am nächsten Tag können Sie Ihre üblichen Aktivitäten ohne Einschränkung durchführen und ganz normal wieder arbeiten können.
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Augenarzt Dr. Robert Borny
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