Grauer Star / Katarakt
Inbhaltsverzeichnis
Welche Symptome verursacht der Graue Star?
Der Trübung der Linse kann die ganze Linse betreffen oder nur auf einen Teil begrenz sein. Bei einer vollständigen Trübung merken Sie eine zunehmende Seheinschränkung die Sie im alltäglichen Leben einschränkt. Wenn nur Teile der Linse betroffen sind werden Sie keine oder nur geringe Symptome haben. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Verschwommenes Sehen in der Ferne und in der Nähe
- Blendung mit Streulicht um Lichtquellen
- Blendung bei hellem Licht, insbesondere Gegenverkehr in der Nacht
- Schwierigkeiten bei schwachen Lichtverhältnissen und vor allem in der Nacht
- Reduzierte Kontrastempfindlichkeit
- Reduzierte Farbwahrnehmung mit Gelbstich
- Zunehmende Kurzsichtigkeit, die bis zu einer Lesebrillenfreiheit führen kann
- Doppelbilder auf einem Auge

Tipp
Wann ist ein Arzt aufzusuchen?
- Augenschmerzen
- Lichtscheu
- Seheinschränkung
- Augenrötung
Dr. Robert Borny
Augenarzt
Was sind die Risikofaktoren für einen Grauen Star?
- Alter
- Diabetes und erhöhter Blutzucker
- Bluthochdruck
- Cortison
- Rauchen
- Augenverletzung oder Schlag gegen das Auge
- Augenoperationen
- Genetische Veranlagung
- Sonneneinstrahlung ohne Schutzbrille
- Augenkrankheiten wie Retinitis Pigmentosa oder Uveitis
Kann ich an einem Grauen Star erblinden?
Der Graue Star ist mit über 30% die häufigste Erblindungsursache weltweit. Heutzutage lässt sich das Fortschreiten der Linsentrübung nicht aufhalten. Wenn der Graue Star unbehandelt voranschreitet, kommt es zur Verflüssigung der Linse die zu einer bleibenden Erblindung führen kann. Die einzige und endgültige Behandlung ist die chirurgische Entfernung der trüben Linse und die Implantation einer klaren Kunstlinse (IOL). Die Kataraktoperation ist die am häufigsten durchgeführte Operation und ist heutzutage mit nur einem sehr geringen Risiko verbunden. Es handelt sich um einen ambulanten Eingriff und die Patienten können danach nach Hause gehen.Was ist die Ursache für die verschwommene Sicht bei einem Grauen Star?
Die Augenlinse sitzt im vorderen Teil des Auges, gleich direkt hinter der farbigen Iris. Die Aufgabe der Linse ist es das einfallende Licht zu fokussieren und damit ein scharfes Bild auf der Netzhaut zu erzeugen. Mit zunehmendem Alter verliert die Linse Ihre Flexibilität, wird immer dicker und trübt immer mehr ein. Durch die Trübung wird das Licht in der Linse blockiert und gestreut. Damit kann kein scharfes Bild auf der Netzhaut entstehen und es kommt zu einer verschwommenen Sicht. Normalerweise entsteht ein Grauer Star an beiden Augen. Jedoch ist es häufig, dass ein Auge weiter fortgeschritten ist als das andere. Das führt zu einer einseitig stärker empfundenen Seheinschränkung.Wussten sie schon?
Der Graue Star betrifft meist ältere Patienten, die Verfärbung der Linse fängt aber schon im jungen Erwachsenenalter an.
Dr. Robert Borny
Augenarzt
Was sind die häufigsten Kataraktformen?

Kernstar (Cataracta nuclearis)
beginnt sich im Zentrum der Linse zu entwickeln. Es kommt zu einer langsamen Gelbfärbung und Verhärtung des Linsenkerns. Die zunehmende Verhärtung ändert auch die Brechkraft der Linse. Dadurch kommt es zur Kurzsichtigkeit und einige Patienten die zum Lesen auf eine Brille angewiesen waren, benötigen diese nicht mehr. Die Gelbfärbung wirkt dagegen wie ein Gelbfilter. Das wahrnehmbare Farbspektrum verschiebt sich in den Warmtonbereich und die Umgebung verliert die farbliche Vielfältigkeit. Diese Änderungen erfolgen langsam und werden häufig nicht bemerkt. Die häufigsten Symptome sind:
- Schlechte Sicht in Dunkelheit
- Zunehmende Kurzsichtigkeit
- Unschärfe betrifft mehr die Ferne als die Nähe
- Verminderte Farbwahrnehmung
- Blendung
- Verminderte Kontrastempfindlichkeit
- Einäugige Doppelbilder
Rindenstar (Cataracta corticalis)
beginnt als Trübung am äußeren Rand der Linse. Die Beeinträchtigung der Sehkraft hängt davon ab, wie nahe die Trübungen an der Mitte der visuellen Achse liegen. Der Grad der Beeinträchtigung kann dadurch stark variieren. Die Zeit bis es zur Beeinträchtigung kommt, erstreckt sich von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren. Die häufigsten Symptome sind:
- Blendung
- Verminderte Kontrastempfindlichkeit
- Eingeschränkte Fern- und Nahsicht
Hintere subkapsuläre Rindentrübung (Cataracta subcapsularis posterior)
betrifft die hinterste Schicht der Linse direkt unter der Linsenkapsel. Die Trübung beginnt als kleiner, undurchsichtiger Bereich in der visuellen Achse, der immer größer und dichter wird. Diese Art von Katarakt tritt tendenziell bei jüngeren Patienten auf und schreitet rasch voran. Die häufigsten Symptome sind:
- Blendung
- Oft schnell zunehmende Seheinschränkung
- Schwierigkeiten beim Lesen
- Lichtstreuung
Wie kann ich einen Grauen Star verhindern?
Bis jetzt wurde keine Möglichkeit gefunden um einen Grauen Star zu verhindern. Eine Vorsorgeuntersuchung kann dabei helfen unterschiedlichste Augenprobleme im Frühstadium zu erkennen. Lassen Sie sich deshalb regelmäßig von einem Augenarzt untersuchen.
- Rauchen verdoppelt die Wahrscheinlichkeit einen Grauen Star zu entwickeln. Bei starken Rauchern steigt das Risiko darüber hinaus. Sollten Sie rauchen ist es empfehlenswert mit dem Rauchen aufzuhören.
- Wenn Sie an Diabetes oder Bluthochdruck leiden sollten Sie Ihren Therapieplan gut befolgen. Ein schlecht eingestellter Blutzucker oder Blutdruck erhöht das Risiko für eine Linsentrübung deutlich.
- Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse. In Obst und Gemüse sind viele Antioxidantien die Ihre Augengesundheit fördern. Zusätzlich haben Studien gezeigt, dass Vitamine und Mineralstoffe das Risiko für eine Linsentrübung verringern. Diese sind genauso reichlich in Obst und Gemüse enthalten.
- Tragen Sie bei starker Sonneneinstrahlung eine Sonnenbrille. Ultraviolettes Licht kann zur vorzeitiger Gewebsalterung führen und die Entwicklung von Katarakten begünstigen. Vor allem im Gebirge und am Meer sollten sie eine Sonnenbrille mit UV-B-Strahlen (UVB) Schutz tragen.
- Übermäßiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko für einen Grauen Star. Je mehr Alkohol Sie am Tag konsumieren, desto höher ist das Risiko. Versuchen Sie den Konsum zu reduzieren oder am besten ganz einzustellen.
Wie wird der Graue Star diagnostiziert?
Am Beginn der Untersuchung ist eine detaillierte Anamnese notwendig um festzustellen ob Sie einen grauen Star haben. Dabei wird erfragt welche Symptome sie haben, wann diese auftreten und welche Einschränkungen Sie dadurch im Alltag erleben. Der Augenarzt führt anschließend folgende Tests durch:- Visusbestimmung: dabei wird anhand einer Sehzeichentafel ermittelt, wie gut Sie in der Ferne sehen können. Ein Auge wird jeweils zugedeckt und die Augen einzeln untersucht. Mit zunehmend kleineren Buchstaben wird ermittelt ob Sie eine volle Sehkraft von 1.0 erreichen oder eine Sehbeeinträchtigung aufweisen.
- Spaltlampenuntersuchung: ermöglicht den vorderen Teil des Auges mit hoher Genauigkeit zu untersuchen. Die Spaltlampe ist ein Mikroskop, wobei eine intensive Lichtlinie die Hornhaut, Iris, Linse und den Raum zwischen Iris und Hornhaut beleuchtet. Dieses fokussierte Licht erlaubt es auch kleinste Veränderungen zu erkennen.
- Netzhautuntersuchung: um diese Untersuchung durchzuführen die Pupillen mit Augentropfen zu erweitern. Dies ermöglicht die vollständige Untersuchung der Netzhaut auf Veränderungen, die zu Komplikationen während einer Operation führen könnten.
Wann sollte eine Operation des Grauen Stars durchgeführt werden?
Der optimale Zeitpunkt für die Operation des Grauen Stars werden Sie zusammen mit Ihrem Augenarzt festlegen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um über die Vorteile und Risiken einer Kataraktoperation zu sprechen. Eine Kataraktoperation sollte auf jeden Fall in Betracht gezogen werden wenn Ihre Lebensqualität beeinträchtigt wird oder Sie zunehmende Probleme haben den täglichen Aktivitäten nachzugehen. Spätestens wenn das Lesen Schwierigkeiten bereitet oder Sie Fahrten in der Nacht vermeiden sollte eine Operation durchgeführt werden. Der Graue Star ist selten gefährlich für das Augenlicht und meist ist keine Eile geboten. Sollten sie sich für eine spätere Operation entscheiden, hat das normalerweise keinen Einfluss darauf wie gut Sie nach der Operation sehen werden. Regelmäßige Untersuchungen sind dann aber notwendig um das Voranschreiten zu beobachten. Wie oft Sie Ihren Augenarzt aufsuchen sollten, muss individuell während der Kontrolle festgelegt werden. In seltenen Fällen sollte jedoch rasch gehandelt werden, wie bei schnell voranschreitenden Trübungen, Druckanstieg oder Verflüssigung der Linse. Gehen Sie regelmäßig zu Kontrollen um diesen Situationen vorzubeugen.Was passiert während einer Kataraktoperation?
Bei einer Kataraktoperation wird die getrübte Linse entfernt und durch eine klare künstliche Linse ersetzt. Die künstliche Linse, Intraokularlinse genannt, befindet sich an derselben Stelle wie Ihre natürliche Linse. Es bleibt ein fester Bestandteil Ihres Auges. Kataraktoperationen werden ambulant durchgeführt, sodass Sie nach der Operation das Krankenhaus verlassen können. Für die Operation wird das Auge mit Tropfen betäubt und eine Narkose ist nicht notwendig. Sollten Sie nervös sein können Beruhigungsmittel verabreicht werden. Der Eingriff selbst dauert 10-15 Minuten. Das Auge braucht einige Tage um sich zu erholen. In dieser Zeit sollten Sie sich schonen. Wenn eine Brille notwendig ist, kann diese 6 Wochen nach der Operation angepasst werden. Wenn Sie eine Kataraktoperation an beiden Augen benötigen, werden die Eingriffe normalerweise mit einem Abstand von einer Woche durchgeführt. In seltenen Fällen ist es vorteilhafter die Eingriffe am selben Tag durchzuführen. Sie sollten vorher mit dem Augenarzt besprechen welche Lösung für Sie die geeignetste ist.

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Augenarzt Dr. Robert Borny
Merken Sie eine zunehmende Seheinschränkung? Wird das Fahren in der Nacht zunehmend unangenehmer? Der graue Star ist eine häufige Erkrankung, die gut behandelbar ist. Es reicht ein kurzer Blick ins Auge um die Diagnose zu bestätigen und andere Erkrankungen auszuschließen.
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